Creme brulee selber machen – Arbeitsablauf einfach erklärt!
Creme brulee selber machen? Der Eine oder Andere von Ihnen wird hier vielleicht ein Rezept mit Zutaten und einer kurzen Schnellanleitung erwarten. Doch Vorsicht, nicht zu schnell. Da die Zubereitung dieses speziellen französischen Desserts nicht ganz einfach ist, empfehle ich Ihnen zuerst diese allgemeine Anleitung zu lesen.
Hier erfahren Sie die Arbeitsschritte dazu. Dieses Wissen finden Sie in keinem Rezeptbuch. Sie lernen, dass man die Nachspeise mit oder ohne Wasserbad zubereiten kann und was die Unterschiede sind. So ersparen Sie sich unnötige Fehler bei der Zubereitung. Wär doch schade drum.
Ebenfalls gehe ich auf die verschiedenen Möglichkeiten des abschließenden Flambierens ein. Also legen wir los. Wie macht man Creme brulee überhaupt? In welche Arbeitsschritte lässt sich die Zubereitung der leckeren Nachspeise unterteilen?
Direkt zu den interessanten Themen
- Creme brulee selber machen – Vorbereitungen
- Wie macht man Creme brulee? – Das Anrühren der Crememasse
- Abfüllen in die Förmchen und eventuell kalt stellen
- Der Back- und Stockvorgang im Backofen
- Das Kühlen der Creme
- Creme brulee selber machen – Der Flambiervorgang
- Nach dem Karamellisieren schnell servieren
- Wie macht man Creme brulee – So macht man Creme brulee 🙂
- Weitere Tipps zum Creme brulee selber machen
Creme brulee selber machen – Vorbereitungen
Als Zutaten brauchen Sie:
- Milch
- Sahne
- Zucker
- Eigelbe
- eine Vanilleschote
- Braunen Zucker zum Karamellisieren
Die genauen Mengen entnehmen Sie bitte den Rezepten auf der Rezeptseite. Dies soll eine allgemeine Anleitung zum Creme brulee selber machen sein.
Zur Zubereitung brauchen Sie
- einen Schneebesen zum Rühren
- ein scharfes Messer zum Aufschneiden der Vanilleschote
- einen kleinen Kochtopf für das Milch-Sahnegemisch
- eine Rührschüssel für das Eigelb-Zuckergemisch
- Spezielle Creme brulee Förmchen
- ggf. eine Fettpfanne für das Wasserbad
- einen Salamander oder Flambierbrenner zum Flambieren
Wie macht man Creme brulee? – Das Anrühren der Crememasse
In jedem Fall müssen Sie Milch und Sahne in einen Topf geben und vorher miteinander verrühren. Dann schneiden Sie die Vanilleschote längs auf und kratzen das Mark der Vanilleschote aus. Jetzt geben Sie es zur Milch-Sahnemischung hinzu. Hinzu kommt die Vanilleschote selber.
Jetzt können Sie entscheiden, ob Sie dieses Gemisch jetzt nun kurz erhitzen und aufkochen oder nicht. Ich persönlich empfehle, es ganz kurz aufzukochen und dann vom Herd nehmen.
Echte Vanille aus der Schote ist Pflicht
Noch ein gut gemeinter Hinweis: Bitte nehmen Sie aus der Not heraus keinen billigen synthetischen Vanillinzucker. Damit versauen Sie nur den herrlichen Geschmack. Wenn Sie wirklich keine Vanilleschote zur Hand haben (das sollte nicht passieren), dann nehmen Sie zumindestens echten Vanillezucker aus der Packung.
Und nein – das ist nicht dasselbe. Vanillinzucker ist lediglich künstliches Aroma durch den Stoff Vanillin. Bei echtem Vanillezucker (auch hier gibt es leider Fälschungen) wird zumindestens das natürliche Aroma der Vanilleschote dem Zucker beigesetzt. Der Geschmacksunterschied ist jedoch enorm.
Das werden sicherlich auch Ihre werten Gäste merken. Vor allem beim Verzehr von größeren Mengen empfinden viele den Geschmack von Vanillinzucker als seltsam künstlich. Darum tun Sie sich und Ihren Gästen einen Gefallen und verwenden Sie mindestens Vanilezucker. Besser ist allerdings eine frische echte Vanilleschote.
So, genug aufgeregt – weiter gehts! 😉
So sparen Sie etwas Zeit bei der Zubereitung
Tipp: Um Zeit zu sparen, können Sie, während das Milch-Sahne Gemisch erwärmt wird, bereits den Backofen vorheizen und mit dem Trennen der Eier beginnen.
Von den Eiern benötigen Sie bei dieser Süßspeise nur das Eigelb. Die Eigelbe werden zusammen mit dem Zucker verrührt. In der Zwischenzeit sollte auch das Milch-Sahne Gemisch erwärmt sein. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um die Vanilleschote herauszufischen.
Auf die richtige Reihenfolge kommts an
Jetzt muss man aufpassen, und die richtige Reihenfolge beim Vereinigen der beiden Mischungen beachten. Das heiße Milch-Sahne-Gemisch muss jetzt zum verquirlten Zucker-Eigelb-Gemisch unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen und sehr langsam hinzugefügt werden.
Also nicht einfach alles reinkippen, sondern immer nur stückweise. Bitte nicht umgekehrt das Zucker-Eigelb-Gemisch in die heiße Milch-Sahne-Mischung schütten, da das Eigelb sonst sofort gerinnt. Das wäre wirklich sehr ärgerlich, und Sie können von Neuem beginnen. Aber Sie passen ja auf. 🙂 Fertig – das war’s.
Checkliste – Anrühren der Crememasse
- Milch mit Sahne verrühren und mit Mark der Vanilleschote und Schote selber aufkochen
- Ei trennen und das Eigelb mit dem Zucker mit einem Schneebesen verquirlen
- Das Milch-Sahne-Gemisch zur Zucker-Eigelb-Mischung unter ständigem Rühren langsam dazugeben
Die Betonung liegt hier besonders auf „unter ständigen Rühren“. Machen Sie das nicht, gibts unschöne Klumpen in der Masse. Und das wollen wir nicht.
Abfüllen in die Förmchen und eventuell kalt stellen
Sie können die gesamte Crememasse jetzt für ca. 1 bis 2 Stunden in den Kühlschrank stellen (ziehen lassen) – müssen es aber nicht. Das Ziehen im Kühlschrank soll hier einfach das Verbinden des Vanillearomas mit der Crememasse begünstigen.
Dadurch wird der Vanillegeschmack der Nachspeise intensiver. Wer diesen zusätzlichen „Geschmackskick“ nicht braucht, lässt das Kaltstellen einfach weg. 🙂
Die dünnflüssige Crememasse nun in die speziellen Förmchen füllen. Bitte verwenden Sie hier unbedingt spezielle 2,5 Zentimeter bis höchstens 5 Zentimeter hohe und feuerfeste Formen. Sonst kann der Stockungsprozess nicht zufriedenstellend ablaufen. Die Crememasse bleibt dann zu flüssig. Wollen wir auch nicht. 😉
Der Back- und Stockvorgang im Backofen
Hier können Sie sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Es gibt Rezepte mit Wasserbad (heißes Wasser und eine große Auflaufform wird benötigt) und Rezepte, bei denen die Nachspeise ohne Wasserbad zubereitet wird. Die Unterschiede möchte ich Ihnen nun in folgender Tabelle aufzeigen. Hier gibt es einige Unterschiede.
In jedem Fall brauchen Sie einen vorgeheizten Ofen. Sie können dafür Ober und Unterhitze (ca. 120 Grad), oder auch Umluft (ca. 100 Grad) verwenden.
Vergleich: Mit oder ohne Wasserbad | mit Wasserbad | ohne Wasserbad | ||
---|---|---|---|---|
Aufwand | hoch | niedrig | ||
Ofentemperatur | 130 - 150°C | unter 100°C (empfohlen 80 - 90°C) | ||
Ofenthermometer notwendig | nein | ja (empfohlen) | ||
Backzeit | 40 - 50 Min. | 60 - 70 Min. | ||
Temperaturempfindlichkeit | niedrig | hoch |
Achtung – Auf keinen Fall zu heiß
Zur Temperaturempfindlichkeit ist folgendes zu sagen. Die Crememasse darf beim Garen und Stocken lassen in den Schälchen auf keinen Fall heißer als 100°C werden, da sonst das Eiweiß im Eigelb zu gerinnen anfängt und sich Klumpen bilden. Daher ist bei der Variante ohne Wasserbad in der Regel ein genaues Ofenthermometer zu verwenden.
Verwenden Sie bitte nicht die Skala am Herd, denn die ist meist nicht sehr genau. Schnell stellt man 95°C ein, am Ende rauskommen tun dann 130°C… Das wars dann mit der schönen Creme. 🙁
Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich. Sie stellen 95°C ein, am Ende sinds dann aber nur 70°C. Die Folge – es dauert eeewig. Die Creme fängt einfach nicht zu stocken an und bleibt flüssig.
Mit Wasserbad ist ein Ofenthermometer nicht erforderlich, da die Schälchen im Wasser stehen und das Wasser nie heißer als 100°C werden kann.
Das Kühlen der Creme
Nach dem Backen und Stocken und vor dem abschließenden Flambieren muss die Crememasse abkühlen. Dazu kann man sie auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und in den Schälchen entweder in den Kühlschrank (mind. 5 Stunden) oder auch für 30 bis 45 Minuten ins Gefrierfach stellen.
Tipp: Decken Sie auf keinen Fall die Schälchen mit Frischhaltefolie ab, bevor sie ganz abgekühlt ist. Kondenswasser könnte sich an der Folie bilden, heruntertropfen und die wunderbare Creme verwässern. Big Fail! – Das wäre nicht so toll.
Creme brulee selber machen – Der Flambiervorgang
Vor dem Flambieren müssen Sie die Crememasse gleichmäßig mit braunem Zucker bestreuen. Dann erhitzen Sie die Zuckerschicht mit einem Bunsenbrenner bis dass sich der Zucker in Karamell verwandelt und eine Kruste bildet. Näheres dazu und auch einige Tricks finden Sie im Ratgeber Creme brulee flambieren.
Tipp: Nehmen Sie braunen Zucker, wenn Sie die Creme brulee selber machen. Die Kruste schmeckt besser und passt auch viel besser zum Vanillearoma. Beim Flambieren selbst haben Sie folgende Möglichkeiten:
Mit dem Salamander Ofen
Wenn Sie sich zu den glücklichen Besitzern eines Salamander Ofens zählen, können Sie das Dessert in den Ofen stellen (oberster Einschub) und die Zuckerschicht blitzschnell binnen Sekunden karamellisieren. Hierbei wird auch vom Creme brulee „brennen“ gesprochen, da es eigentlich kein Flambiervorgang im eigentlichen Sinn ist.
Bitte verwenden Sie hier keinen Mini-Backofen mit Grillfunktion (Pizzaofen). Die Leistung reicht meist nicht aus.
Mit dem Brenner
Der konventionelle aber auch interessantere Weg beim Creme brulee selber machen, führt über einen speziellen Flambierbrenner. Dieser wird gern Creme brulee Brenner oder einfach Küchenbrenner genannt.
Das ist im Prinzip ein edler, aufgehübschter Bunsenbrenner, der mit Feuerzeuggas gefüllt wird. Dieses Feuerzeuggas nennt sich Butangas. Man kann den Brenner, falls er leer sein sollte, immer wieder damit befüllen.
Als Notlösung im Backofen (nicht zu empfehlen)
Wenn Sie keinen Salamander besitzen, oder Flambierer zur Hand haben, können Sie es versuchen – Betonung liegt hier auf „versuchen“, die Creme brulee im Backofen zu brennen. Stellen Sie hier auf Oberhitze und heizen Sie hier volle Kanne (was der Ofen hergibt), ein.
Bringen Sie das Backblech so nah wie möglich an die Heizelemente. Vorsicht, verbrennen Sie sich nicht dabei! Diese Notlösung hat im Allgemeinen zur Folge, dass zwar nach einiger Zeit der Zucker karamellisiert, dabei aber auch die Crememasse darunter erwärmt wird.
Genau das sollte eigentlich bei diesem speziellen Dessert nicht sein. Die Crememasse darunter muss unbedingt kühl bleiben. Deswegen rate ich hier wirklich, sich einen Flambierbrenner für ein paar Euro anzuschaffen, wenn Sie vorhaben, die leckere Nachspeise öfters selber zu machen.
Nach dem Karamellisieren schnell servieren
Nach dem Brennen sollte es einigermaßen zügig gehen, damit die schöne Karamellkruste nicht wieder weich und labberig wird. Deshalb sollten Sie Ihren Gästen die gebrannte Creme schnell servieren. So können Sie Ihre Gäste mit einer perfekt knusprigen Karamellkruste und einer köstlichen Creme verwöhnen.
Wie macht man Creme brulee – So macht man Creme brulee 🙂
Jetzt wissen Sie die einzelnen Arbeitsschritte, wie Sie eine Creme brulee ganz einfach selber machen können. Noch Fragen? – Sicherlich. Dann empfehle ich Ihnen folgende Artikel im Ratgeber zu lesen. Hier gibt es Informationen zu weiteren Themen.
Weitere Tipps zum Creme brulee selber machen
Im Artikel Creme brulee Wasserbad erkläre ich, was ein Wasserbad überhaupt ist und warum es angewandt wird.
Im Beitrag Creme brulee flambieren gehe ich auf den Flambierprozess im Detail ein und beschreibe den genauen Ablauf.
Im Artikel Creme brulee Brenner stelle ich diese speziellen Geräte zum Flambieren vor und zeige Vor- und Nachteile auf.
Im Beitrag Salamander Grill stelle ich ausführlich die Alternative zum Flambierbrenner vor, erkläre Ihnen wie ein solches Gerät funktioniert, und worauf es bei einem eventuellen Kauf ankommt.
Oder wollen Sie endlich ein Rezept ausprobieren, um die Creme brulee selber machen zu können. Dann finden Sie zahlreiche Rezepte für diesen Klassiker der französischen Küche unter der Rubrik Leckere Rezepte oben im Menü. In jedem Rezept gehe ich auch ausführlich auf das Wasserbad ein und wie es richtig angewandt wird. Die Rubrik wird ständig erweitert und ergänzt.